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Profiltiefe bei Sommerreifen: So tief sollte Ihr Reifenprofil noch mindestens sein

von KFZ-Technik Fehl
Profiltiefe bei Sommerreifen - Nahaufnahme

Der Gesetzgeber hat die Mindestprofiltiefe für Sommerreifen eindeutig festgelegt: 1,6 Millimeter. Aber wie misst man diese – und reicht das aus, um bei jedem Wetter sicher unterwegs zu sein? Hier erfahren Sie alles zur Profiltiefe von Sommerreifen!

Was ist die Profiltiefe bei Autoreifen/Sommerreifen?

Autoreifen können sehr unterschiedlich aussehen. Allen gemeinsam ist: Das schwarze Gummi ist über die ganze Breite mit Rillen nach einem bestimmten Muster versehen. Diese Rillen sorgen beispielsweise dafür, dass das Rad bei der Fahrt durch eine größere Pfütze noch die Bodenhaftung behält. Wie tief diese Rillen sind, hängt davon ab, ob die Reifen neu sind oder schon länger gefahren wurden. Die Mindestprofiltiefe wird im mittleren Bereich der Laufflächenbreite gemessen. So schreibt es die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung vor.

Wie ist die Mindestprofiltiefe bei Sommerreifen?

Sommerreifen müssen noch mindestens 1,6 Millimeter Profil aufweisen – sonst droht bei der Kontrolle ein Bußgeld. Derselbe Wert gilt übrigens auch für Winterreifen. Der ADAC und weitere Fachleute empfehlen allerdings, Sommerreifen nur bis 3 Millimeter abzufahren. Nach ADAC-Tests kann es bei geringerem Profil zu kritischen Situationen bei größeren Pfützen, dem sogenannten Aquaplaning, kommen.

Wie messe ich die Profiltiefe bei Sommerreifen?

Das einfachste Mittel zur Messung der Profiltiefe hat jeder schnell zur Hand: eine Ein-Euro-Münze. Der Goldrand ist genau drei Millimeter breit. Verschwindet er vollständig im Reifenprofil, sind Sie auf der sicheren Seite. Genauer geht es mit einem mechanischen oder digitalen Profiltiefenmesser aus dem Fachhandel. Da Reifen sich ungleich abfahren, sollte immer an mehreren Stellen gemessen werden – besonders, wenn die Werte sich schon in
Richtung Mindesttiefe bewegen. Noch genauer ist ein Messgerät mit Lasertriangulation. Privatleute werden sich das aber nicht anschaffen wollen.
Einen klaren Anhaltspunkt für den Reifenverschleiß bieten aber auch die Reifen selbst: In den Hauptrillen befinden sich kleine Querstege, sogenannte Tread-Wear-Indikatoren. Ist das Profil bereits so weit abgefahren, dass es auf einer Höhe mit diesen Querstegen liegt, wird es Zeit für neue Reifen.

Warum ist die Profiltiefe bei Sommerreifen wichtig?

Wäre die Straße stets sauber und trocken, müssten wir uns über das Reifenprofil weniger Gedanken machen. Doch sowohl im Sommer als auch in den Übergangszeiten kann es zu Wolkenbrüchen kommen, und in ungünstigen Lagen kann sich Wasser auf der Straße sammeln. Sommerreifen sind so konstruiert, dass das Wasser unter dem Rad entlang der Rillen ablaufen kann. So behält der Reifen Bodenhaftung und das Fahrzeug bleibt manövrierfähig. Kann das Wasser nicht schnell genug abfließen, weil das Profil zu gering ist, kann es zu Aquaplaning kommen: Der Reifen schwimmt auf und das Fahrzeug gerät außer Kontrolle. Auch bei Schmutz auf der Straße ist Profiltiefe von Vorteil.

Wie viel Profil haben neue Sommerreifen?

Je nach Hersteller haben neue Sommerreifen 7 bis 8 Millimeter Profil. Es gibt allerdings keine festen Regeln, wie lange ein Reifen hält. Die Hersteller verwenden Materialien, die sich unterschiedlich schnell abfahren. Auch die Bodenbeschaffenheit und die persönliche Fahrweise haben Einfluss auf die Abnutzung. Außerdem können ein falscher Radsturz und andere Probleme der Radaufhängung zu einer frühzeitigen und einseitigen Abnutzung beitragen. Am längsten hält der Reifen bei rücksichtsvoller Fahrweise und stets ausreichendem Reifendruck.

Was droht bei zu geringer Profiltiefe?

Eine zu geringe Profiltiefe ist ein Sicherheitsrisiko für Sie persönlich, für Ihre Beifahrer und für die anderen Verkehrsteilnehmer. Außerdem kann es teuer werden: Fällt die fehlende Mindesttiefe bei einer Verkehrskontrolle auf, kostet das 60 Euro Bußgeld und es gibt einen Punkt in der Verkehrssünderkartei in Flensburg. Entsteht dadurch eine Gefahrensituation, werden es sogar 75 Euro. Kommt es zu einem Unfall, kostet es 90 Euro – zu all dem anderen Ärger. Es lohnt sich also nicht, den Reifenwechsel zu lange hinauszuzögern.

Darf man abgefahrene Winterreifen als Sommerreifen benutzen?

Es klingt nach der perfekten Lösung: Die alten Winterreifen, die zu wenig Profil für Schnee haben, im Sommer aufbrauchen. Leider ist es keine. Winterreifen sind für andere Zwecke ausgelegt und haben sowohl eine andere Gummimischung als auch ein anderes Profilmuster als Sommerreifen. Ein Winterreifen bietet deshalb im Sommer nicht dieselbe Sicherheit – so ist beispielsweise der Bremsweg länger als bei einem vergleichbaren Sommerreifen.



FAQ

Wann sind Sommerreifen abgefahren?

Die vorgeschriebene Mindestprofiltiefe laut Straßenverkehrsordnung beträgt 1,6 Millimeter. Viele Fachleute empfehlen jedoch, Reifen nicht weiter als bis auf 3 Millimeter abzufahren.

Wie viel Profiltiefe braucht ein Sommerreifen für den TÜV?

Es muss die vorgeschriebene Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern vorhanden sein. Da Reifen sich jedoch ungleich abnutzen, sollte man sich nicht auf Millimeter-Zehntel verlassen – der TÜV-Prüfer könnte eine Stelle finden, wo das Mindestmaß unterschritten ist.

Wo wird die Profiltiefe gemessen?

Die Profiltiefe wird im mittleren Bereich der Lauffläche gemessen – also dort, wo die Rillen am tiefsten sind.

Brauchen Sommerreifen weniger tiefes Profil als Winterreifen?

Die gesetzlichen Vorgaben sind für Sommer- und Winterreifen gleich: 1,6 Millimeter. Der ADAC empfiehlt allerdings für Sommerreifen mindestens drei und für Winterreifen mindestens vier Millimeter Profiltiefe.

Kosten abgefahrene Reifen Strafe?

Für Reifen ohne Mindestprofiltiefe wird aktuell ein Bußgeld von 60 Euro erhoben, außerdem gibt es einen Punkt in Flensburg. Noch teurer wird es, wenn es dadurch zu einer Gefährdung (75 Euro) oder zu einem Unfall (90 Euro) gekommen ist.

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