Sie stehen auf der Fahrbahn und warten darauf, dass Sie links abbiegen können. Plötzlich geht ein heftiger Ruck durch Ihr Fahrzeug, sie werden nach vorne in Richtung Lenkrad geschleudert. Ihr Gesicht und der Brustbereich landen im weichen Luftkissen, da Ihr Auto zum Glück über einen Airbag verfügt. Trotz Ihrem Stand und dem nicht schnell auf Sie auffahrenden Auto wäre der Unfall ohne einen Airbag weniger glimpflich ausgegangen. Dass einige Airbags gesetzlich vorgeschrieben sind, hat also einen sehr plausiblen Grund.
Was ist ein Airbag?
Ein Airbag zählt zu den passiven Sicherheitssystemen in Fahrzeugen. Hierbei handelt es sich im Volksmund um ein Luftkissen, das den Aufprall bei einem Unfall dämmt. Der Air Bag im Auto ist nicht mit Luft, sondern meist mit einem Helium-Argon-Gemisch gefüllt und über die Sensorik im Fahrzeug mit einem Gasgenerator gekoppelt. Beim Aufprall löst der Gasgenerator eine Membransprengung aus, durch die das kalte Gasgemisch in das Luftkissen strömt. Die Öffnung des Airbag geschieht in Sekundenbruchteilen und schützt Fahrzeuginsassen vor den schwerwiegenden Folgen des Aufpralls.
Wann und wie kommt der Air Bag im Auto zum Einsatz?
Ohne Input, also ohne eine Aktivierung des Sensors, befindet sich der ungefüllte Air Bag in dem speziell für ihn montierten Fach im Kfz. Ist das Airbagsystem technisch in Ordnung, kann es nicht zur grundlosen Auslösung kommen. Die Auslöseschwellen eines Air Bag im Auto wurden bei allen Fahrzeugherstellern mit langjährigen Tests in der Praxis errechnet und in vier Kategorien eingeteilt. Bei einem marginalen Crash, wenn Sie zum Beispiel in Schrittgeschwindigkeit vor einen Zaun rollen, löst der Airbag nicht aus. Auch bei einem minimalen Aufprall, bei dem der Gurtstraffer aktiviert wird, bleibt der Airbag in seiner Verankerung. Moderne Systeme sind so konzipiert, dass sie die Crash-Schwere erkennen und bei Bedarf innerhalb von 30 Millisekunden aktiviert werden. Sie brauchen bei einem Fahrzeug mit Airbag daher nicht befürchten, dass das Luftkissen bei einer Vollbremsung aufgeht.
Bei welcher Aufprallgeschwindigkeit und wie wird der Airbag ausgelöst?
Ab einer Aufprallgeschwindigkeit von 25 und 30 km/h öffnet sich der Airbag. Auch wenn Ihnen die Geschwindigkeit sehr langsam erscheint, erfüllt der Air Bag im Auto bereits bei diesem Aufpralltempo eine wichtige Funktion. Ohne das passive Sicherheitssystem kann selbst eine Aufprallgeschwindigkeit von 30 km/h zu schweren Verletzungen im Kopf- und Brustbereich führen, wenn Sie als Fahrer ungebremst auf dem Lenkrad aufprallen. Die Auslösung basiert auf einer Aktivierung des Sensors, die das Signal weiterleitet und zur Sprengung führt, nach der sich der Airbag befüllt und in 30 Millisekunden zur Verfügung steht.
Wo befinden sich die Sensoren im Fahrzeug?
Die Airbagsensoren, auch als Crash-Sensoren bekannt, befinden sich in dem speziell für den Airbag im Fahrzeug installierten Steuergerät. Einige Systeme verfügen über zusätzliche Sensoren, die in der Fahrzeugfront, in den Seiten und im Heck verbaut sind. Sowohl die Anzahl, als auch der Montageort der Airbagsensoren hängen von der Menge der in Ihrem Auto befindlichen Airbags ab. Bei älteren Fahrzeugen, die nur über einen Fahrer- und Beifahrer Airbag verfügen, sind weniger Sensoren verbaut als bei sicherheitstechnisch top ausgerüsteten Autos, die einen Rundum-Schutz durch Luftkissen bieten.
Unterschiedliche Airbags – eine Typenübersicht
Frontairbags sind essenziell. Sie befinden sich im Lenkrad auf der Fahrerseite, sowie im oberen Teil der Frontarmatur auf der Beifahrerseite. Zusätzlich kann Ihr Auto mit Seiten- und Knieairbags, mit Vorhang-Airbags und mit einem zentralen Airbag ausgestattet sein. Der Frontairbag war das erste Luftkissen, das jemals in einem Auto verbaut wurde und das auch heute noch zu den wichtigsten Aufprallkissenlösungen gehört. Für den Aufprallschutz im Heck werden Airbags in den Türseiten, sowie in der Rückenlehne der Vordersitze montiert.
Woher weiß ich, ob der Air Bag im Auto funktioniert?
Die Funktionsprüfung wird bei jedem Anlassen des Fahrzeugs automatisch ausgeführt. Leuchtet das Lämpchen auf und erlischt nach spätestens 5 Sekunden, sind das Steuergerät und das Airbagsystem intakt. Leuchtet die Kontrolllampe nicht oder schaltet sich nicht wieder aus, sollten Sie eine technische Prüfung in der Werkstatt vornehmen lassen. Verlassen Sie sich nicht darauf, dass der Airbag im Auto im Bedarfsfall funktionieren und Sie vor den Unfallfolgen schützen wird.
Haben Airbags ein Verfallsdatum?
Bei den ersten Airbags vor rund 30 Jahren ging man von einer 10-jährigen Haltbarkeit aus. Heute wissen Experten, dass ein Air Bag im Auto kein Verfallsdatum hat und das dementsprechend kein Austausch nötig ist. Lediglich nach dem unfallbedingten Auslösen muss ein neues Luftkissen durch einen Fachbetrieb montiert und am Steuergerät
angeschlossen werden.